Samstag, 27. Juni 2015

Die 50-Punkte-Ente

Ihr werdet es nicht glauben! Ich habe es nämlich auch nicht geglaubt. Als wir neulich morgen im Schlafzimmer unsere Fensterplissees herunterschoben, saß da ein Wesen und schaute uns aus zwei kleinen Knopfaugen an. Eine Stockente! Ja, wirklich! Im zweiten Stock! Ich ließ einen kleinen Schrei los, so habe ich mich erschrocken. Nach einiger Recherche, fanden wir heraus, dass Enten erstaunlicher Weise lieber hoch brüten, da ihr Gelege dann vor Füchsen oder anderen Feinden geschützt ist. Allerdings konnten wir uns nicht vorstellen, wie die kleinen Küken später aus dem zweiten Stock auf den Boden fallen sollten, wenn sie noch gar nicht fliegen können... da hätte Mamaente wohl eine Leiter oder noch besser eine kleine Kükenrutsche bauen müssen.

Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, wie die Ente es geschafft hat, direkt auf dem Blumenkasten zu landen. Zum Schlafzimmer hinaus haben wir zwei Blumenkästen, die Erdbeerminze, Frühblüher und Stiefmütterchen beherbergen. Es sind die einzigen Blumenkästen am ganzen Haus an dieser Seite. Wenn man Stockenten mal am Teich beobachtet hat, müsste man eigentlich zu dem Schluss kommen, dass sie doch recht tollpatschig sind und eine lange Landebahn brauchen. Die Blumenkästen müssen für die Ente wie die Mitte einer Dartscheibe gewesen sein. Vielleicht hatte diese ehrgeizige Ente einen treffsicheren Tag. 50 Punkte, liebe Ente! Extrem treffsicher!

Wenn wir nun jeden Morgen die Pliesses heruntermachen heißt es immer ganz enttäuscht "Keine Ente!". Aber vielleicht kommt sie ja noch einmal vorbei...

Donnerstag, 25. Juni 2015

Bienenschmaus - eigene Insektentankstellen auf dem Balkon


Seit neuestem brummt und summt es, wenn ich den Balkon betrete. Grund sind kleine, schwirrende, fleißige Insekten, die sich auf den Blüten in dem Topf mit dem Bienenschmaus niederlassen. Ja, wirklich! Die Saat heißt wirklich so!

Während Margeritten, Calendula und Lavendel keinen Besuch bekommen, werden die zarten lila und weißen Blüten des Bienenschmauses regelmäßig abgesucht und angesaugt. Es ist niedlich mit anzusehen, ein bisschen wie Fernsehen in der Stadtnatur.

Ehrlich gesagt, war mir gar nicht klar, dass es hier so viele Bienen gibt und dass ihr Revier bis in den zweiten Stock reicht.
 


Die Samentüte enthielt Buchweizen, Ringelblume, Borretsch, Kornblume, Dill, Jungfer im Grün und Goldmohn. Bei mir auf dem Balkon hat sich vor allen Dingen der Buchweizen und die Phazelie durchgesetzt, was die Bienen wohl besonders freut. Anstatt den ottonormalen Stiefmütterchen und Co ist das hier wirklich mal etwas anderes!


Alnatura hat eine Saatserie, in der sie unter anderem einen "Schmetterlingsgruß", "Essbare Blüten" und eine "Kunterbunte Wundertüte" anbieten. Die Saatserie steht unter dem Motto "Vielfalt erhalten". Ein bestimmter Anteil des Geldes geht pro Samentüte an die Stiftung Vielfalt erleben.

Besonders gut geeignet finde ich die Saat für Kinder, denn es wachsen nicht nur Blüten, sondern eine kleine Naturbeobachtungsstation. Besonders in der Stadt sterben mittlerweile die Pflanzen aus, die den Insekten Nahrung bieten. Ein kleines "Naturareal" auf dem Balkon ist nicht nur interessant, sondern tut auch etwas Gutes für die Bienen, die uns jeden Morgen ein süßes Frühstück mit ihrem Honig garantieren.




Montag, 15. Juni 2015

Fast-Food-Gemüse vom Balkon

Gärtnern auf dem Balkon ohne viel Zeit und Geld zu investieren? Geht das? Auch mit Gemüsepflanzen?

Ich würde sagen "Ja, das geht auch mit wenig Zeit".

Aber wenig, wie viel ist das?

Am liebsten hätte man ja alles, und zwar paletti! Schnell soll es gehen, wenig Arbeit machen, trotzdem gut sein, ruck zuck, ratz fatz, hepp hepp! Am besten heute säen, in 10 Minuten ernten ohne Gießen und dreckige Hände zu bekommen.

So wenig ist wohl ZU wenig. Da muss man meiner Meinung nach schon mehr investieren. Pflanzen brauchen Wasser, und zwar mindestens alle zwei bis drei Tage, am besten eigentlich täglich und außerdem sollte man schon Freude daran haben, ihnen beim Wachsen zuzugucken, denn das dauert! Selbst wenn es schnell geht, dauert es! Mindestens zwei bis drei Monate bis man ernten kann - und dann geht es "schnell". Leider gibt es keinen Wunderdünger, der das Ganze beschleunigt. Man muss warten, gießen und Tee trinken. Aber wenn wir ehrlich sind, dann ist es doch genau das, was am hobbygärtnern so wunderbar ist. Dass es einen wieder zu dem Boden der Tatsachen zurückführt, entschleunigt, es einen ein wenig mehr Geduld lehrt.

Also, wenn ich hier von "Fast Food" vom Balkon spreche, meine ich die Gemüsesorten, die sich im Vergleich zu allem anderen Gemüse RELATIV schnell ernten lassen und mit RELATIV wenig Aufwand verbunden sind.

Drei Gemüsesorten habe ich dieses Jahr ausprobiert. Im Vergleich zu den vorherigen Jahren hatte ich nämlich weniger Zeit (das heißt etwas anderes Schönes zu tun). Diese Gemüse haben sich rentiert und sind recht schnell zu ernten.

Radieschen
Radieschen sind ein typisches Frühlings- oder Herbstgemüse. Im Sommer wachsen sie nicht, ich habe es probiert. Es ist ihnen einfach zu warm.
Aber in der richtigen Jahreszeit sind sie wirklich schnell und recht pflegeleicht. Sie vertragen es, wenn man sie nur alle zwei bis drei Tage gießt.
Wichtig ist, dass man sie in die Sonne stellt und dass man jedem Samenkorn ca. 3 cm Platz lässt, sodass sie auch groß werden können.

Wenn man das beachtet, hat man sehr bald selbst geerntete Radieschen.

Mehr zum Thema:
Rot und Kugelrund
Der Radieschenbaum
Radieschensamen selbst ernten










Salat
Salat ist einer der Gemüsesorten, die sich wirklich lohnen, denn er schmeckt besser als gekauft und er wächst wirklich schnell. Ich möchte ihn im Frühjahr, Sommer und Herbst nicht mehr missen. Diese Salatsaatmischung auf dem Foto stammt von Alnatura und kombiniert nussige sowie frische Salatsorten (sehr zu empfehlen). Genial am Pflücksalat ist, dass er lange noch nachwächst. Man erntet immer nur so viel, wie man braucht und passt dabei auf, dass man die Herzen der einzelnen Pflanzen nicht verletzt, damit neue Blätter nachkommen können.

Mehr dazu hier:




Spinat
Spinat ist so genial, weil er sich zweierlei verwenden lässt: Auf der einen Seite als Salatzugabe, denn die Babyleafs des Spinats schmecken wirklich frisch und verleihen jedem Salat eine besondere Note. Auf der anderen Seite kann man mit Spinat auch gut kochen. Zwar werden die Spinatblätter, wenn man sie sehr nah aneinander sät nicht wirklich groß, aber sie eignen sich trotzdem. Ich habe dieses Jahr den Spinat in alte Obstkisten gepflanzt. Deshalb konnte ich recht viel ernten und zwar immer wieder, denn auch beim Spinat gilt, dass er nachwächst, so lange man die Herzen nicht verletzt.

Ausgesät werden kann Spinat schon im Februar oder März. Dieses Jahr war es das erste Gemüse, dass ich im April/Mai ernten konnte. Auch im Herbst kann man Spinat wunderbar säen.


Es gibt bestimmt noch mehr Quick-Gemüse, das sich rentiert. Auf die Schnelle fällt mir noch Zucchini ein, die einen sehr hohen Ertrag haben, aber schon häufig gegossen werden muss.

Außerdem sind sämtliche Kräutersorten sehr rentabel und teilweise leicht zu ziehen. Dazu aber an anderer Stelle mehr!